Psychodynamische unterschiede zwischen Leber und Gallenblase in der TCM

  • Das Psychische Zusanmmenspiel von Leber und Gallenblase in der TCM:

  • Das funktionelle Gespann von FK-Leber (o. hepaticus, gan) und FK-„Gallenblase“ (o. felleus, dan) ist für das Lösen und Entfalten des Qi im Körper zuständig.
  • Die Gallenblase steht mit der Leber in Innen-Außenbeziehung. Die Leber ist der kaiserliche Kommandeur, der ein starkes Yang qi hat und damit über Mut verfügt und Strategien entwickeln kann.
  • Das vorherrschende Lebensprinzip des Feldherrn Leber ist: „das Leben bedeutet Kampf und Eroberung. Alles ist machbar und alles hört auf mein Kommando“! Das typische Verhaltensmuster ist aktiv und risikobereit und kann häufig dominant und konfrontativ sein. Autonomie hat eine hohe Bedeutung. Das Konfliktpotential liegt häufig in Problemen der Fremdbestimmung und Hierarchien.
  • Auf der psychodynamischen Ebene ist die Gallenblase der unvoreingenommene Richter, der der Gerechtigkeit dient und Entscheidungen trifft. Die Gallenblase berät den Kaiser was richtig und falsch ist! (Su Wen Kap. 8):
  • Vor der mutigen Tat wird die Gallenblase zum Treffen der richtigen Entscheidung benötigt und um das Yang –Qi in Harmonie zu halten, „nicht zu viel, nicht zu wenig“. ( Lei Jing von Zhang Jie Bin , Ming Dynastie)
  • In klassischen Werken wir immer wieder auf die regulierende angelpunktartige Funktion des Yang minor (shao yang) hingewiesen. „Alle elf Funktionskreise sind vom o. felleus ( Fk „Gallenblase“, dan) abhängig ( 9. Kap. ,unbefangene Fragen im Inneren Klassiker des Gelben Fürsten, Huangdi Neijing, Suwen). Reguliert werden also die anderen Funktionskreise ( Zang und Fu) in Ihrer vektoriellen Richtung. Es wird das Auf-und Absteigen oder die Bewegung von Innen nach Außen sowie umgekehrt reguliert. Damit hat der o. felleus, (Fk “Gallenblase“, dan) einen entscheidenden Einfluss auf die psycho-emotionalen Entfaltung der einzelnen Funktionskreise.
  • Treten Erkrankungen des Yang minor (shao yang) auf, kann der Angelpunkt sich nicht mehr bewegen und damit kann sich das Yang qi nicht mehr entfalten was auch psychische Folgen hat.
  • Als Instanz der Kontrolle von Abwägung und Differenzierung von Entscheidungen, muss die Gallenblase die Gespeicherte Energie (Qi) der Leber dosiert abgeben. Dabei schwingt Sie zwischen Mut und Angst vor der Entscheidung. Die starke Entschlossenheit der Leber wird kanalisiert und moduliert, was zunächst zu einem Aufstau der reinen Initiative und Entschlusskraft der Leber führt. Mit hin auch das Gefühl, in der Entfaltung der eigenen Initiative blockiert zu sein.
  • Ist die Gallenblase stark urteilt sie korrekt und trifft die richtigen Entscheidungen.
  • Ein Mangel an Gallenblasen Qi wird ein von Befürchtungen geprägten inneren Zustand verursachen. Die Folge ist: mangelnde Zuversicht, zögerliche Entscheidungen. Durch die Hemmung der Initiative entsteht häufig das Gefühl der verpassten Gelegenheiten und Frustration über den Stillstand.
  • Eine Stagnation des Gallenblasen Qi dagegen verursacht andauernde Ungerechtigkeit und lässt den Menschen auf eine extreme halsstarige Art und Weise die falschen Entscheidungen treffen!
  • Dr.med. Peter Melloh