TCM erfolgreich bei Schlafstörungen

Schlafstörungen sind ein häufiges Problem in den westlichen Industrienationen. Bei den über 65 Jährigen wird die Inzidenz  bei ca. 50 % angesiedelt. Dabei gelten Einschlafphasen von mehr als 30 Minuten Dauer als Einschlafstörung. In der täglichen Praxis sind jedoch häufig Durschlafstörungen von wiederholtem Erwachen mit bis zum Teil mehreren Stunden Wachphase das Hauptproblem. Die TCM im Allgemeinen und die Akupunktur im Speziellen sind wichtige Methoden zur Behandlung von Schlafstörungen.

Aus westlicher Sicht wird der Schlaf in zwei Hauptgruppen aufgeteilt:

  • 1.) Rapid eye Movment (REM)
  • 2.) Non–Rapid Eye Movement (NREM)
  • Die American Academy of Sleep Medicine (AASM) teilt den Non-Rem–Schlaf in 3 Stadien auf. Bei Menschen dauern die Schlafzyklen ca. 90-110 min. und umfassen vier Phasen.
  • Die Schlafphasen werden in spezialisierten  Schlaflaboren mittels der Polysomnographie: Elektroenzephalogramm (EEG), Augenbewegung durch Elektookulographie (EOG) und Skelettmuskelakivität durch Elektromyographie (EMG) analysiert. Hiermit können auch  schlafbezogene Atemstörungen wie die Schlafapnoe diagnostiziert werden.
  • Tag-Nachtrhythmus ist der äußere synchronisierende Einfluss für den Schlaf.
  • Die ursprüngliche zyklische Uhr liegt bei allen Säugetieren und dem Menschen im Hypothalamus.
  • Spezielle photosensitive Zellen in der Retina überliefern Informationen an die Epiphyse weiter. Die Epiphyse wiederum produziert Melatonin, was den Schlaf fördert.
  • Auch die Körpertemperatur sinkt entsprechend einem 24 Std.-Rhythmus in der Nacht ab, was den Schlaf fördert.
  • Die ideale Schlafmenge hängt vom Alter ab und beträgt  beim Erwachsen durchschnittlich 7-9 Std./Tag.
  • Träume kommen meist im REM-Schlaf und sind mit der Pons (Brücke) verbunden. Wir träumen ungefähr zwei Stunden jede Nacht.
  • Als Ursachen werden psychische und soziale Probleme, Ängste und Sorgen, Stressbelastung und Hektik, psychische Krankheiten und organische Krankheiten gesehen.
  • Die Folgen für den Einzelnen und die Gesellschaft sind verminderte Leistung, vermehrte Fehler, vermehrte Unfälle und vermehrte Arbeitsunfähigkeit.

Historische Sichtweise der Chinesischen Medizin von Schlafstörungen

  • Erste Aussagen zu Schlafstörungen findet man im Huang di nei jing, innere Klassiker des gelben Kaiser´s, Kapitel 10 und Ling shu Kap. 71.
  • In den historischen Texten werden verschiedene Begriffe benutzt:
  • Verlust von Schlaf= shimian
  • Nicht-Schlafen = bumian
  • Nicht in der Lage zu sein , liegen zu bleiben= budewo
  • Als Gründe werden häufig gesehen, dass ein Krankhaftes Qi den Geist (shen) stört oder ein Yin Mangel vorliegt und den Schlaf stört.
  • Sicht der TCM auf Einschlafstörungen:
  • Ursachen: Das Yang tritt nicht ins das Yin ein weil ein Yin- und /oder Blutmangel vorliegt. Übermaß an Yang-Pathogen z.B. Feuer Glut ( ardor,huo) im FK Herz Klinik: Nachtschwärmerei
  • Sicht der TCM auf Durchschlafstörungen:
  • Ursachen: das Yin kann den Geist ( shen) nicht mehr beherbergen. Herz und ggf. Nieren –Yin-Mangel mit fehlender Kommunikation von Fk herz und Fk Niere.
  • Sicht der TCM auf frühmorgendliches Erwachen:
  • Ursachen: Yang überwiegt yin, z.B. Gedanken an Ärger und Sorgen nach dem Erwachen. Leber qi Stag. mit aufsteigenden Yang des Leber FK bei Leber-Blutmangel.
  • Sicht der TCM auf Agitierter Schlaf:
  • Ursache: Hitze Fülle im FK Magen , Gallenblase, Leber , und Herz
  • Die Funktion des Blutes ist für den Schlaf von wichtiger Bedeutung. Funktion des Blutes (xue) ist das Nähren und Befeuchten der Organe. Der Geist (shen) und die Ätherseele (hun) sind im Blut verankert. Trockenheit bewirkt einen Zustand der Unruhe (zangzao) was zu Panikattacken, Paranoia, Phobien führen kann. Es führt zu leichtem Schlaf mit häufigem Erwachen und evtl. Alpträumen. Emotionale Verletzlichkeit, Schreckhaftigkeit, Überempfindlichkeit, Unruhe, und Kurzzeitgedächnisprobleme können auftreten. Das Blut wird als Medium zur Umsetzung unserer Absichten verstanden! Es hält das Bewusstsein zusammen und verankert den Schlaf!
  •  Die Bedeutung des Shen für den Schlaf:
  • Das Shen ist im Herz Fk beheimatet. Das shen ist die geistige Kraft die der Persönlichkeit das Gefüge gibt. Es steuert den Wach und Schlafzustand, damit unseren Bewusstsein, mentale Aktivitäten, psychoemotionale uns spirituelle Aspekte. Wenn die Augen sich öffnen sind wir wach und geistig präsent. ( Klinisches Zeichen: Der Glanz der Augen“). Schließen wir die Augen, tritt der Schlaf ein, in dem das Shen tritt durch die Poren des Herzbeutels in das Herz hinein, es verankert sich im Blut/Yin.
  • Emotionen und das Shen:
  • Funktion des Geistes ( Shen) ist mit dem Bewusstsein, Denken, Aufmerksamkeit, Intelligenz, Fähigkeit der Differenzierung von Gedanken und Emotionen verbunden. Kofuzius: Wahrnehmung der Wirklichkeit! Alle Emotionen beeinflussen, daher auch den Geist (shen) und verursachen Störungen im FK Herz.
  • Wut, Zorn –>Herz –Feuer ( ardor cardinalis , xinhuo)
  • Freude/ Aufregung u. Traurigkeit–> qi cardiale, xinxue
  • Nachdenklichkeit –> Herz-Blut ( Xue cardialis, xinxue)
  • Angst u. Schrecken–> Störung des Zusammenspiels von Fk Herz und Niere.
  • Die Bedeutung des Leber Funktionskreises für den Schlaf:
  • Neben dem Lungen- Funktionskreis der das Wei Qi hervorbringt ist die Zirkulation der Wehrenergie ( Wei Qi) an der Oberfläche und in den Muskelleitbahnen ( jingjin) von dem Leber- Funktionskreis abhängig. Der Tonus von Sehnen und Bänder die Muskelaktivität, hängt von der Qi und Xue Bewegung des Leber-und Gallenblasen FK ab. Die Leber leitet den Schlaf ein in dem sie die Wehrenergie nach innen bewegt. Das führt zu einer Relaxation des Muskeltonus, gefolgt von einer sensorische Entspannung der oberen Sinnesorgane ( Augen , Nase, Ohren), Rückzug des qi aus dem Verstand und schließlich zur Entspannung des Geistes (shen).
  • Musterdifferenzierung:
  • Emporloderndes Leberfeuer“
  • Ärger, Frustration
  • Alkohol, Drogen
  • Alpträume
  • starke Unruhe, Gereiztheit, Kopfschmerz, Hochdruck, Schwindel
  • „Emporloderndes Herzfeuer“
  • Sorgen, Ängste
  • Überanstrengung
  • Grübeln
  • häufiges Aufwachen, Unruhe, Schwitzen
  • Schleimhitze bedrängt den Geist“
  • Fehlernährung
  • Einschlafstörungen
  • oberflächlicher Schlaf
  • Druck in Brust und Bauch
  • „Resthitze im Zwerchfell“
  • nach (fieberhaften, grippalen) Infekten
  • häufig nach Antibiotika-Einsatz
  •  ähnlich wie „Schleimhitz
  • „Herz-und Milz-Blut-Mangel“
  • langwährende emotionale Belastungen
  • tiefe Traurigkeit
  • allgemeine Schwäche
  • Einschlafprobleme, Herzklopfen, chronische Müdigkeit
  • „Herz-Yin-Mangel
  • ältere Menschen, Frauen in den Wechseljahren
  • häufiges Erwachen
  • Unruhe, Beklommenheit
  • Nachtschweiß, trockener Mund, schneller Puls
  • „Herz und Nieren harmonieren nicht“
  • anhaltender Stress, Überforderung
  • Einschlafstörung und häufiges Erwachen
  • Schwindel, Tinnitus, Kopf- und Rückenschmerzen
  • „Herz- und Gallenblasen-Schwäche“
  • bei chronischen Krankheiten
  • morgendliches Früherwachen
  • viele Träume.
  • Chinesische  Arzneimitteltherapie :
  • Akupunktur:
  • Die wichtigsten (körper) Akupunkturpunkte bei Schlafstörungen:
  • He 7 Shen men
  • Ni 6 Zhaohai
  • Bl 62 Shenma
  • Le 3 Taichong
  • LG 20 Baihui
  • Ohr-Akupunktur
  • eigenes Mikrosystem
  • direkte Wirkung auf Psyche und Geist
  • Gold- und Silbernadeln
  • Dauernadeln
  • Th: Valium , Epiphyse, Omegaachse, Vegetativum  I ( 51),  Barbituratpunkt,